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Colombo

Colombo

Provinz: Western

Distrikt: Colombo

Einwohner: ca. 800.000

relative Lage: westlich

Entf. Colombo: ---

Offiziell sind es nur 600.000 Menschen, die in Colombo leben. Doch diese Zahl ist längst überschritten und wird das Umland hinzu gezählt, dann sind es, je nach Zählweise, 1,6 bis 2 Millionen Menschen, die im Großraum Colombo leben (nicht im noch größeren Distrikt), also annährend 10% der Bevölkerung Sri Lankas.

Colombo war lange Zeit die Hauptstadt Sri Lankas, wurde dieser Funktion jedoch offiziell 1982 enthoben, als der Regierungssitz in das nahe gelegene Kotte (östlich von Borella) verlegt wurde, welches jetzt Sri Jayawardhanpura heißt. Bislang ist dort allerdings nur das prächtige Parlamentsgebäude angesiedelt, während der allergrößte Teil der Verwaltung noch in Colombo residiert, welches weiterhin die Finanzhauptstadt ist. Zur Zeit wird der Umzug des Präsidentenpalastes geplant.

Für Sri Lanka ist die Stadt der Nabel der Welt. Hier residieren die politischen Eliten des Landes, ist der Sitz der großen Verlage und Medien, befinden sich die Hauptniederlassungen der wichtigen Unternehmen und das Herz der staatlichen Verwaltung.

Die durch den Beira Lake geteilte Stadt ist aber auch der wichtigste Warenumschlagplatz der Insel. Hier finden die großen Auktionen, z.B. für Tee, statt und hier wird auch der internationale Handel über den Hafen von Colombo abgewickelt, eines der wirtschaftlich bedeutendsten Segmente. Hinzu kommt die Nähe zum Bandaranaike International Airport in Katunayake (32 km), über den der gesamte internationale Luftverkehr abgewickelt wird.

Colombo ist eine jener Metropolen, in die zu verlieben erst auf dem zweiten Blick möglich ist, was den meisten Touristen ‘erspart’ bleibt. Gleichwohl verfügt es über eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten.

Colombos Zentrum bilden die Stadtteile Fort (Colombo 1), Pettah (C11) Slave Island (C2) und Kollupitiya (C3). Hier befinden sich die großen Geschäfte, Banken und viele Fluglinien.

Colombos Reiche wohnen im Edelstadtteil Cinnamon Gardens, oftmals schlicht als C7 bezeichnet. Wo früher, der Name verrät es, Zimt wuchs, befinden sich heute Villen, Flats, sowie viele Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele.

Wer länger als 30 Tage auf Sri Lanka weilen will, ist genötigt, das Paßamt von Colombo aufzusuchen. Dieses lag früher im Stadtteil Fort (Marine Drive), ist jetzt aber in die Nähe der Bahnstation Kollupitiya (Colombo 3), in die Station Road umgezogen.

Fort (Colombo 1)

So heißt nicht nur Sri Lankas Hauptbahnhof an der Olcott Mawatha (der eigentlich schon im Stadtteil Pettah liegt), sondern auch der gleich angrenzende Stadtteil, Colombo 1.

Das Wahrzeichen von C1 ist der Clocktower auf der Kreuzung Chatham Street/Janadhipathi Mawatha. Allerdings wird er längst von den Türmen des modernen Colombo überragt. Weithin sichtbar stehen Gebäude wie das doppeltürmige World Trade Center, der Y.M.B.A-Tower (Young Men’s Buddhist Association), die Filialen der Bank of Ceylon oder das Ceylinco-House.

Zahlreich vertreten sind in Fort - für Flugreisende besonders wichtig - die Airlines dieser Welt mit ihren modernen Büros sowie einige Botschaften.

Im alten Parlamentsgebäude an der Lotus Road residiert heute das Präsidentschaftssekretariat. Direkt gegenüber liegt eines der Vorzeigehotels der Insel, das Galadari. Gleich dahinter ist das Hilton International. Und ebenfalls nur unweit, am Marine Drive (Chaitya Road) befindet sich das Inter Continental.

Weniger luxuriös, aber kolonialer und mit Blick auf den Hafen ist das 1875 erbaute Grand Oriental Hotel in der York Street. Direkt daneben ist die St. Peter Church (Church Street).

Zum Shoppen geht es gleich weiter in der 60, York Street. Hier befindet sich (Ecke Chatham Street) die Hauptfiliale von Laksala, der staatlichen Kunstgewerbekette, die viele der traditionellen Handwerksprodukte (also auch die typischen Souvenirs) zu Festpreisen anbietet. In der gleichen Straße ist auch das älteste Kaufhaus der Insel, das 1845 erbaute Cargill’s.

Mit viktorianischer Fassade locken auch das Hauptpostamt (Lower Chatham Street/Duke Street) und der Amtssitz des Staatspräsidenten, Janadipathi Medura (Janadipathi Mawatha).

Schon nicht mehr in Fort, sondern bereits in Slave Island (C2) liegt an der D. R. Wijewardana Mawatha der Sitz des Lakehouse-Konzerns (Nähe Bahnhof Fort). Wer Bücher kaufen will, sollte sich hier (Lake House Bookshop, Hyde Park Corner, C2) unbedingt umsehen. Der andere große Tip zum Bücherkauf liegt direkt gegenüber vom Bahnhof Fort, im Stadtteil

Pettah (Colombo 11)

hier lockt das McCallum Bookdepot an der 77, Olcott Mawatha.

Der dahinter liegende Stadtteil gilt als das ‘orientalische Bazarviertel’. Pettah könnte auch als ein einziger großer Markt beschrieben werden. Er ist noch einmal unterteilt nach der Art der angebotenen Waren, die jeweils in bestimmten Straßenzügen angeboten werden. Heilkräuter gibt es z.B. in der Gabos Lane, während die Sea Street mit Schmuck lockt. Entlang der Main Street liegt der Night Bazar, noch weiter zum Hafen hin, an der M.H.M. Abdul Cader Road, der Fischmarkt.

Dazwischen, in der 2nd Cross Street, liegt die Jami-Ul-Alfar Moschee. Die Minarette und Türme der rot-weiß gestreiften Moschee dürfen Frauen nur von außen bewundern. Ihnen ist der Zutritt verwehrt. Dies gilt während der Gebetszeit auch für Männer. Noch gleich drei weitere Moscheen liegen in Pettah zwei kleinere (1st Cross Street/Bankshell Street, Keyser Street/4th Cross Street) sowie weiter östlich an der New Moor Street die Große Moschee.

Entlang der Sea Street befinden sich gleich drei hinduistische Tempel. Der Ganesha Tempel sowie der Alte und der Neue Kathiresan Tempel (berühmt für ihre figürlichen Darstellungen).

Christenmenschen hingegen versammeln sich im Kerkhof (Front Street bzw. Malwatte Avenue), in der All Saints Church (Bodhiraja Mawatha) oder an der St. Philip Neiris Church (Olcott Mawatha).

An der Olcott Mawatha befindet sich übrigens nicht nur der Bahnhof Fort, sondern auch, ca. 300 m weiter östlich, der Central Bus Stand (Busbahnhof). Etwas nördlich davon befindet sich der Private Bus Stand.

Eine ganz besondere Adresse in der Pettah ist schließlich das Dutch Period Museum. Im in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert erbauten und 1977-82 restaurierten‘Old Dutch House’ in der Prince Street, kann nicht nur die holländische Kolonialarchitektur bewundert werden, sondern zahlreiche Exponate zeigen auch, wie die Herren so lebten (täglich geöffnet von 9-17 Uhr, Freitags geschlossen. Eintritt 50 Rs.)

Kollupitiya (Colombo 3)

Unterhalb von Fort zieht sich, entlang der Küste, der Stadtteil Kollupitiya. Beginnend am Galle Face Green, wird aus der Galle Face Centre Road die Galle Road, jene legendäre Küstenstraße, die sich entlang der gesamten Küste bis Galle erstreckt. In diesem Stadtteil liegen jene Edelhotels, die nicht in Fort angesiedelt sind (z.B. Galle Face, Lanka Oberoi, Taj Samudra) viele Botschaften (z.B. USA, BRD, Indien), mehrere Fluggesellschaften, der Präsidentenpalast (Temple Trees) und andere öffentliche Einrichtungen sind hier angesiedelt.

Ist die Promenade des Galle Face Green besonders für die Einwohner Colombos ein begehrtes ‘Grün’ (allerdings ist die Nennung der Farbe rein formal), so zieht es Touristen meist aus praktischen Gründen nach Kollupitiya.

Hier liegt das Reiseinformationszentrum des Ceylon Tourist Boards (80, Galle Road) und vor allem das Paßamt (Station Road, direkt am Bahnhof Kollupitiya), notwendig für die Verlängerung der Visas über 30 Tage. Die Deutsche Botschaft ist weiter südlich in der 40, Alfred House Avenue.

Das viktorianische Galle Face Hotel gehört zu den ältesten Sri Lankas. 1864 erbaut, schliefen hier schon Indira Gandhi, Aga Khan und Gregory Peck. Viele reiche Sri LankanerInnen feiern hier ihre Hochzeit.

Wer Tempel und Kirchen sehen will, trifft hier auf einige. Vier größere christliche Kirchen, die Jumma Moschee (R. A. De Mel Mawatha) und ebenda, der buddhistische Dharmakeertiyaramaya-Tempel liegen im Stadtteil.

Vollgepropft mit Sehenswürdigkeiten und anderen Ausflugszielen ist das östlich angrenzende

Cinnamon Gardens (Colombo 7)

Cinnamon Gardens ist das Nobelviertel von Colombo. Wer wirklich etwas auf sich hält (und über das nötige Kleingeld verfügt), wohnt in C7. Sprichwörtlich: wenn Schreiber ein wenig über die Dekadenz der Reichen herziehen wollen, dann erzählen sie eine kleine Geschichte über den Lebenswandel der ‘C7-Ladys’, wenn eine öffentliche Versammlung stattfinden soll, auch dann wird C7 gewählt. Denn hier gibt es Parks und Sportplätze, hier liegt das Planetarium (Reid Avenue), die Townhall (F.R. Senanayake Mawatha) und die Bandaranaike Memorial International Conference Hall (B.M.I.C.H.). Hinzu kommen Nationalmuseum, Nationalarchiv, Independence Memorial Hall (Independence Square), Kunstgalerien und der berühmte Vihara Maha Devi Park. Zudem ließe es sich hier schön Villen kucken.

Das 1877 begründete Nationalmuseum an der Sir Marcus Fernando Mawatha ist das älteste Museum Sri Lankas. Gezeigt werden historische und kulturelle Schätze aus allen Ecken der Insel. Zum Haus gehört eine Bibliothek mit mehr als 500.000 Titeln und über 4000 Palmblatt-Manuskripten (täglich, außer Freitags von 9-17 Uhr)

Gleich daneben befindet sich das National Museum of Natural History (Ananda Coomaraswamy Mawatha) Gezeigt werden Flora und Fauna der Insel und was so alles dazu gehört (täglich von 9-17 Uhr).

In der berühmten Bandaranaike Memorial International Conference Hall (B.M.I.C.H.), an der Bauddhaloka Mawatha, ist das Bandaranaike Museum untergebracht. Gezeigt werden Photos, persönliche Gegenstände und Dokumente des ehemaligen Premierminister S.W.R.D. Bandaranaike. Zusätzlich ist es möglich, einige seiner Reden zu hören (täglich geöffnet, außer Montags und an Vollmondtagen, von 9-16 Uhr).

Nach dem Vorbild des Washingtoner Capitols entstand 1927/28 die Townhall. Zu Fuße des Rathauses liegt der Vihara Maha Devi Park. Eine große Buddhastatue im Park schaut auf die Townhall. Der Park selbst ist nicht nur Grünflache, sondern auch Vergnügungspark. Er beinhaltet neben einem Kleinzoo, einem See mit Cafe, einem Jahrmarkt und einem Orchideenhaus auch den wohl letzten Zimtbaum in dem Stadtteil, der einst nach seiner Art benannt wurde.

In der Nähe des Parks befindet sich Colombos älteste Moschee, die Devataga-Moschee (De Soysa Circus), ein Zauber aus Tausend und einer Nacht - nur nicht in Bagdad.

Für den historischen Zauber Sri Lankas sind zwei, ebenfalls in Cinnamon Gardens angesiedelte Behörden verantwortlich, das Ministry of Cultural Affairs (255,  Bauddhaloka Mawatha, Tel: 508594) und das Central Cultural Fund Office(212, Bauddhaloka Mawatha, Tel : 500732, 587912). Während das Ministerium die Eintrittskarten für Besichtigungen im sogenannten Kulturdreieck (Cultural Triangle) ausgibt, ist das Cultural Fund Office für die Fotoerlaubnis an diesen Stätten verantwortlich.

Obendrein: C7 ist der dritte Stadtteil neben C1 und C3 mit hoher Präsenz an internationalen Niederlassungen (Botschaften und UN, darunter, fast eine Ironie, auch die ILO, die International Labour Organisation)

Schließlich lockt C7 mit mehreren Kunstgalerien. Darunter: ‘The Art Gallery’ (Dr. Ananda Coomaraswamy Mawatha), die Lionel Wendt Art Gallery (Guildford Crescent), Kalagaraya, Kunstgalerie der Alliance Francaise de Colombo (54, Ward Place) und die Sapumal Foundation Gallery (32/4, Barnes Place). Die Galerien sind oft nur zum Wochenende geöffnet.

Während es in C7 kein Kino gibt, stehen von den sieben bekannteren Theatern der Stadt allein drei in Cinnamon Gardens. Weitere drei Theater finden sich in den Stadtteilen

Jenseits der Attraktionen: Das typische ColomboBorella (Colombo 8) und Maradana (Colombo 10)

Die soziale Differenz zu Cinnamon Gardens wird hier jedoch deutlich, wird die Präsenz der Lichtspielhäuser entgegengesetzt. Von den 23 Kinos im Stadtgebiet befinden sich sechs in Borella und Maradana. Kunstgalerien hingegen gibt es nur eine (Sarasavipaya).

Beide Stadtteile sind singhalesisch geprägt und werden kulturell von den Mittel- bis gehobenen Unterschichten dominiert. Dies zeigt sich schon bei der Betrachtung von religiösen Einrichtungen. Hier gibt es je eine nennenswertere Kirche (All Saints Church, Borella) und Moschee (Maradana Mosque), aber allein sieben wichtigere buddhistische Tempel (weitere fünf liegen in C5, Havelock Town, südlich von Borella und Cinnamon Gardens ), darunter auch die berühmte und für die jüngere Geschichte Sri Lankas bedeutende Viddyodaya Pirivena (Maligakanda Road, C 10).

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